Dezember 2012 |
Während diesen Wintermonaten wollten wir vermehrt tun, was beim Besuch eines neuen Ortes für uns normalerweise nicht zuoberst auf der Liste steht: Museumsbesuche. Amsterdam hat eine Fülle von attraktiven Museen und der verregnete Dezember bot ausreichend Gelegenheit. Für unseren Aufenthalt von vier Monaten lohnte sich darum der Kauf einer Museumskarte, die für ein ganzes Jahr freien Eintritt in unzählige Museen in ganz Holland gewährt. Es wäre jammerschade gewesen, dies nicht zu nützen.
Het Rembrandthuis, das für seine Zeit äusserst noble Wohnhaus
Rembrandts, war unsere erste Wahl. Der Maler hatte sich dieses
teure Haus allerdings nur dank dem Vermögen seiner Frau Saskia van Uylenburgh leisten
können.
Zu seinem Unglück hatte er in Geldsachen, wie so viele Künstler, kein
besonders gutes
Händchen. Nur 17 Jahre nach dem Kauf ging er Konkurs und musste in eine viel
bescheidenere Unterkunft in der Rozengracht im Jordan umziehen.
Natürlich gingen wir dann auch ins Rijksmuseum, wo,
nebst zahlreichen Werken anderer Maler, viele Bilder Rembrandts zu sehen sind.
Darunter auch diese beiden Meisterwerke.
Zu einer ganz anderen Sparte der zahlreichen Exponate des Museums gehören die
beeindruckenden Puppenhäuser. Eine intensive und äusserst kostspielige
Sammeltätigkeit ermöglichte es einigen Gattinnen der zahlreichen, sehr
vermögenden Kaufleute der Stadt, ihren Reichtum
gebührend zu zeigen.
Natürlich wollten wir auch die berühmten Bilder
von Van Gogh im Original sehen. Wir hatten ja im letzten Juli in
Auvers-sur-Oise seine letzte Wohn- und
Wirkstätte sowie sein Grab besucht. Die Bilder, heute mit
unschätzbarem Wert, stehen in scharfem Kontrast zu der ärmlichen
Lebensgeschichte ihres Schöpfers.
Auch das Museum Van Loon, bis in die 1980er Jahre
Residenz der gleichnamigen Familie, ist ein Besuch wert.
Und weiter ging es zu Gassan Diamonds. Klar, diese
'Führung' ist eher eine Verkaufsveranstaltung, aber wenn man/frau noch
nie einen grossen echten Diamanten aus der Nähe gesehen hat, ist sie trotzdem
erlebenswert.
Im nächsten Raum erklärte die Führerin die 4 C's, die für die
Bewertung eines Diamanten verwendet werden:
Am 15. Dezember hatten wir zum ersten Mal im Leben wahre Logenplätze! Die
einstündige Canal Light Parade führte zahlreiche
kunstvoll beleuchtete Schiffe vom Westerdok durch die Prinsengracht auf die Amstel
und von dort durch die Nieuwe
Herengracht zum Schifffahrtsmuseum. Damit passierte die Parade genau vor unserem Haus.
Wir konnten nobel auf dem Balkon stehen und so, hoch über dem Gedränge der Menschenmenge,
ganz bequem
zuschauen.
Zwischen Weihnachten und Neujahr besuchten uns Nina und Dani, und wir machten zusammen die Stadt unsicher...
Natürlich musste die 'Jungmannschaft' auch noch per Kanalboot die Stadt
erkunden. Dabei gelang Dani im Vorbeifahren ein Schnappschuss der 'Alten',
die auf dem sonnigen Balkon Kafi trinkend, angestrengt nach ihnen Ausschau
hielten.
In der Silvesternacht klang das Jahr aus, wobei eine feuerwerksverrückte
Bevölkerung, tatkräftig unterstützt durch unzählige ausgelassene
Touristen, in trunkener Festlaune das alte Jahr verabschiedete und das
neue begrüsste.
Aus der komfortablen Vergangenheit schauen wir mit Zuversicht in die
Zukunft. (Bild aus dem Museum Van Loon) |
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