November 2018

Anmerkung:
In der letzten Zeit haben wir immer wieder Leute getroffen, die unsere Website besuchten, obschon sie der deutschen Sprache nicht genügend mächtig waren. Weil ihnen dabei das Lesen zu mühsam wurde, haben wir die drei kleinen Flaggen auf der Startseite eingeführt. Durch Anklicken lassen sich die Beiträge auf einfachste Art in eine beliebige Sprache übersetzen. Seit den frühen Zeiten, in denen Babelfish eher humoristische als brauchbare Ergebnisse lieferte, hat sich der Google-Translator  gemausert und ist zu einem praktikablen Hilfsmittel geworden, das ganze Websites zu übersetzen vermag. Wir sind uns zwar bewusst, dass damit unser Text nicht fehlerfrei in die gewünschte Sprache übertragen wird und allenfalls die Navigation innerhalb der Homepage nicht fehlerfrei klappt. Wir denken aber, dass das Ergebnis immer noch besser verständlich ist, als wenn man selber nicht deutsch spricht.
Vielleicht können wir so fremdsprachigen Lesern den Zugang etwas erleichtern.

Die verlängerte Rückreise mit unserem kleinen Smart in die Schweiz ermöglichte uns einen Besuch bei Marie-Odile und Michel (siehe Juni 2018), die uns schon mehrfach in ihr Heim eingeladen hatten. Sie wohnen in einem wunderschönen, 200-jährigen Bauernhaus, etwas westlich von Lyon. Mit viel Können und Geschmack hatten sie es selber umgebaut und geniessen dort das Leben, wenn sie nicht gerade mit ihrem Schiff 'Aquamarijn' unterwegs sind. Das Haus steht in ansprechend ländlicher, leicht erhöhter Lage, was uns natürlich erst einmal ganz besonders gefallen hat. Da wir jedoch bei schönem Wetter angereist waren, hielt uns ausgerechnet diese gefällige Lage am nächsten Morgen eine Überraschung bereit, mit der wir wirklich nicht gerechnet hatten. Richtig würdigen kann unsere Gefühle aber nur, wer weiss, dass die nächste Strasse mit regulärem Winterdienst mehrere Kilometer entfernt lag. Zuerst eigene fleissige Schaufelarbeit und dann ein Bekannter, der von weither mit einem Bagger angefahren kam und die Strasse behelfsmässig reinigte, lösten schlussendlich das Problem.

Echt dringlich war die Situation, weil wir für den Abend in Genf ein Treffen mit einem Studienkollegen von Hansruedi vereinbart hatten. Ein Wiedersehen nach fast 50 Jahren stand also auf dem Spiel.
Wieder einmal hat es sich aber bewährt, Probleme in Ruhe anzugehen und sich genügend Zeit zu lassen. Unser Ziel haben wir dann rechtzeitig erreicht und das gemeinsame Nachtessen zog sich in die Länge, weil wir uns so viel zu erzählen hatten. Ein erfreuliches und eindrückliches Erlebnis, das vielleicht einen verschütteten Kontakt neu belebt hat.

Auf die selbe Art, die uns bereits im März dieses Jahres (siehe März 2018) zu einem unvergesslichen Aufenthalt im englischen Cambridge verholfen hatte, hat Matz für den Monat nach unserer Rückkehr in einem Haus im Kanton Zürich eine komfortable Bleibe organisiert. Wir hatten dort einen etwas verwöhnten und damit anspruchsvollen Weimaraner zu betreuen, dessen Frauchen für längere Zeit verreisen musste. Dank dem vielseitigen Wissen, welches uns vor vielen Jahren unser bester und aufrichtiger Freund Buran (Foto unten) beigebracht hatte, fiel uns dies nicht besonders schwer. So konnten wir sogar schon bald erste Erfolge in Richtung besserer Führbarkeit verbuchen.
Nebenbei konnten wir bequem dem Zahnarzt einen Besuch abstatten, Freunde und Familie treffen, Handwerker für unser Haus organisieren und den Steuersekretär im Dorf begrüssen. Allerdings alles mit recht unterschiedlicher Begeisterung.

Zu den Freunden gehörten auch jene Kollegen, mit denen zusammen Hansruedi vor 55 Jahren an der Kanti Solothurn die Matura gemacht hatte. Seither trafen sich jedes Jahr all jene, die sich frei machen konnten, zu einer kleinen Feier, um diesem wichtigen Tag im Leben zu gedenken. Diesmal war es ein eher kleines Grüppchen, das sich in Schaffhausen zu einem Essen und einer Stadtführung zusammengefunden hat.

   

Der Weimaraner als Vollblut-Jagdhunderasse stellt etwas andere Ansprüche, folgt aber grundsätzlich den selben Regeln wie unser Hovawart.
Darum waren wir zufrieden und gar etwas stolz, als wir bereits nach knapp zwei Wochen die Leine nur mehr in Ausnahmefällen benötigten.

     

Die Wanderungen mit dem ausgewachsenen Rüden, der weit mehr Ausdauer bewies als wir selber, brachten uns in Gegenden, die wir ohne ihn kaum kennen gelernt hätten.

    

Mit dem zunehmend handlich werdenden Hund konnten wir uns sogar mit Monika und Hans von der 'Baba Jaga' (siehe September 2017) gemeinsam mit ihrem Chico auf dem Zugerberg verabreden. Eine stilvolle Umgebung und eine gute Gelegenheit, die Erlebnisse seit unserem letzten Treffen auszutauschen. Auch den beiden Hunden hat es ganz offensichtlich gefallen, obschon sie bei Kaffee und Kuchen bloss zuschauen konnten.

  

An einem schönen, aber kühlen Abend besuchten wir den weit über die Region hinaus bekannten 'Räbeliechtli-Umzug', die 'Räbechilbi', in Richterswil. Tausende liebevoll mit Schnitzereien verzierte Rüben (Schweizerdeutsch: Räbe) tauchten das Dorf in eine romantisch-zauberhafte Stimmung.

   

Die Schulkinder aller Altersstufen trugen ihre Kunstwerke durch die Strassen, ...

     

... während die Vereine grosse, beleuchtete Wagen am Umzug mitführten.

     

Halloween war längst vorbei und das einzig gespenstische auf dem Bild ist auf direktes Blitzlicht zurückzuführen. Den Rest hat der Hund selber organisiert. Schliesslich wurde er ja in den USA geboren und das hat offensichtlich Spuren hinterlassen.

Drei ausgedehnte Spaziergänge jeden Tag sorgten weiterhin für schöne Erlebnisse, Unterhaltung und waren nebenbei unser nützliches und bitter notwendiges sportliches Training.

  

Danach erholten wir uns gemeinsam an der Sonne und genossen das herbstliche Wetter.

Gegen Ende Monat konnte aber selbst dieses anhaltend schöne Wetter nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass die Advents- und Weihnachtszeit unaufhaltsam näher rückten. Der Weihnachtsmann, der in dieser Form eigentlich nicht in unsere Gegend gehört, wirkte darum noch etwas mehr verloren als sonst.

  

Allerdings zeigte der Blick Richtung Berge ganz klar, dass der Winter nicht mehr weit weg war.

So verbrachten wir vier Wochen in einer für uns neuen und damit kaum bekannten Gegend. Eine einzigartige Gelegenheit, mit wenig Aufwand die Welt von einer etwas anderen Seite zu sehen.
Wir freuen uns trotzdem auf den nächsten Monat, der uns wieder einmal in etwas wärmere Gefilde bringen wird.

 

  zurück zur Reisetagebuchseite