Dezember 2014 |
Nachdem der ganze Innenraum der Mizar mit einer kompakten Schicht von Steinwolle
ausgekleidet worden war, trat Tim, unser Mann fürs Technische, in Aktion
und zog die elektrischen Kabel für die Beleuchtung ein. Ebenso sorgte er
für den korrekten Anschluss der Rohre für Heizung und Wasser. Danach
folgte die abschliessende Folie, worauf schliesslich die
'Wohnungswände' eingebaut werden konnten. Schon vor zwei Jahren, während unseres Aufenthaltes in Amsterdam, hatte Matz jede Woche am Treffen einer Gruppe äusserst aktiver Stricker und Strickerinnen teilgenommen, deren Leidenschaft für dieses alte Handwerk sich nicht bloss im gelegentlichen Stricken eines Halstuches erschöpft. Selbstredend hatte Matz diesen Kontakt gleich nach unserer Ankunft im September wieder aufgenommen. Da jede ernsthafte Tätigkeit der gelegentlichen Entspannung bedarf, auf Holländisch 'Gezelligheid' genannt, die hier immer und überall mit Hingabe gepflegt wird, beendeten die Verstrickten diesmal ihr Jahresprogramm mit einer 3-stündigen Schifffahrt durch die Grachten des weihnächtlichen Amsterdam. Vorgegeben war als Thema: wer hat den ausgefallensten Weihnachtspullover oder die auffallendste Weihnachtskleidung (natürlich gestrickt!). Darum war schon die Begrüssung äusserst speziell, im Boot leuchteten und glitzerten dann alle um die Wette. Die stimmungsvollen Aussichten innen und aussen gaben Gelegenheit zu ...
... angeregten Gesprächen bei bester Laune in festlichem Rahmen. Ein kurzer Ausflug zum Weihnachtsmarkt von Haarlem machte uns dann endgültig klar, dass es nicht mehr lange dauern würde bis Weihnachten.
Während all dem ging die Arbeit im Innern unseres Schiffes eher im Stillen
weiter. Trotzdem gab es immer wieder Momente, die bei uns und den anderen
Mitbeteiligten den Puls höher steigen liessen. Dabei galt es, in
Gesprächen, die nicht immer ganz einfach waren, unterschiedliche Ansichten
zu klären und, das Ziel im Auge behaltend, trotzdem immer auf dem
eingeschlagenen Weg weiter zu kommen. Dies alles war gelegentlich anstrengender, als zuvor die körperliche Arbeit war. Den Weihnachtsabend verbrachten wir zu zweit bei schöner Musik und einem guten Essen ganz gemütlich in unserem kleinen Häuschen im Droompark.
Am Stefanstag leisteten wir uns wieder einmal einen besonderen
Leckerbissen. Wir besuchten eine Gastaufführung des hochkarätigen St.Petersburg Balletts
und liessen uns durch Tschaikovsky's Nussknacker in
kindliche Traumwelten zurück versetzen.
Mit einem Tag Verspätung, nach einer unerwartet langen Anreise, die sogar eine zusätzliche
Übernachtung nötig machte, trafen dann am Nachmittag des 27. Dezember
Nina und Dani bei uns ein. Wir brauchten mehrere
Stunden, den aufgestauten Ärger und die entsprechende Enttäuschung zu
glätten. Bei einem Spaziergang durch Amsterdam erregte dieser prächtige Mistelbusch unsere Aufmerksamkeit. Seiner deutlichen Aufforderung musste natürlich gebührend Folge geleistet werden.
Den Besuch auf unserer Baustelle rundeten wir mit einem Ausflug ins
Hafenstädtchen Hoorn ab.
Unterstützt von den versteinerten Zuschauern, die mit viel Ausdauer den heimkommenden
Schiffen gespannt entgegenfiebern, halten wir Ausschau nach dem, was
kommen mag, und wünschen allen Lesern eine ebenso
prächtige, erfolgreiche und glückliche Zukunft. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!
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