November 2014 

Während der Monat Oktober vor allem geprägt war durch Rauch und Funkenflug, die fast alle Arbeiten mit Schweissbrenner und Trennscheibe auf der Werft begleitet hatten, galten die stetig kühler werdenden Novembertage zunächst der Konservierung der Innenseite der Schiffsschale und dann deren Isolation.

Das primäre Ziel der Renovationsarbeiten an unserer Mizar während dieses Winters ist, den guten Zustand des bald 100-jährigen Schiffes zu erhalten. Wir wollen aber auch Fehler korrigieren, die bei früheren Umbauten begangen worden waren und uns damit künftig ein komfortables Leben auch an kalten Tagen ermöglichen.

Dazu mussten wir, nach unserer Rückkehr nach Nauerna, zunächst den ganzen, nun leer geräumten Innenraum mit Vlakkenvet behandeln. So sollen Korrosion und Rostfrass in Zukunft möglichst vermieden werden. Wir folgten damit einer alten Tradition der Schiffer, welche diese Mischung von Leinöl und Mineralfetten schon seit langer Zeit zur Konservierung verwenden. Bei der Reinigung der Bilge hatten wir festgestellt, dass Bereiche, die früher mit diesem Fett behandelt worden waren, sich im Laufe der Zeit deutlich besser gehalten hatten als andere.

Diese Arbeit vermittelte uns ein gutes Gefühl und weil auch das Ergebnis augenfällig und erfreulich war, sind wir überzeugt, damit unserem Schiff Gutes getan zu haben. Wir hoffen, es wird uns das mit langer und möglichst wartungsarmer Lebensdauer entschädigen.
Damit wir wirklich den ganzen Schiffsboden bearbeiten konnten, mussten allerdings einmal mehr unsere acht Tonnen Eisenbahnschienen umgeschichtet werden. Durch eine etwas geschicktere Anordnung erreichten wir einen Freiraum entlang der Mitte des Bodens, der uns in Zukunft genügenden Einblick in die Bilge ermöglichen wird.

Kaum waren die letzten Pinselstriche getan, übernahm Stefan das Szepter, schleppte Sperrholzplatten, Holzlatten und Steinwolle heran und begann mit dem Aufbau des künftigen Bodens und der Isolation.

  

Viel Aufmerksamkeit schenkten wir auch hier der Forderung, dass die Bilge in ihrem ganzen Bereich jederzeit zugänglich bleiben muss. Grosszügig wurden darum die Luken bemessen, wo der künftige Boden abgehoben werden kann. Die Tatsache, dass diesem Umstand in der Vergangenheit zu wenig Beachtung geschenkt worden war, hat uns zwei Werftbesuche innerhalb von 12 Monaten eingebracht.

Auf unserem täglichen 'Arbeitsweg', während der Wartezeit an der Anlegestelle der Fähre über den Nordseekanal, hatten wir, wie bereits angesprochen, immer wieder eindrückliche Begegnungen. Diesmal hat uns dieser 'Pinocchio' mit der roten Nase beeindruckt. Ob allerdings die Brücke der finnischen Fähre tatsächlich nur deshalb so weit vorne liegt, weil der Kapitän kurzsichtig ist, das liess sich nicht mit Sicherheit ermitteln.

  

Ein Blitzbesuch in die Schweiz, den Hansruedi zum Besuch einer Zusammenkunft seiner Maturaklasse unternahm,

 diente gleichzeitig dazu, endlich die Fonduegabeln zu besorgen, die wir in der Schweiz vergessen hatten. Unmittelbar nach seiner Rückkehr konnten wir darum unser erstes echtes Fondue - natürlich mit Käse aus der Schweiz - geniessen. Sogar das Wetter war passend (sprich: kalt).

Rasch machten nun die Ausbauarbeiten Fortschritt, es wurde allmählich gemütlicher und schon ein kleiner Elektroofen zauberte eine angenehme Temperatur in die zukünftige Stube (rechtes Bild).
Die Auslegeordnung im linken Bild zeigt unsere Bemühungen, Umrisse und Gestaltung unseres künftigen Bades zu optimieren.

  

Eine Warenhauskette der gehobeneren Klasse in Holland verbindet jedes Jahr das Einschalten ihrer Weihnachtsbeleuchtung, zeitgleich in allen grösseren Städten des Landes, mit einem Riesenspektakel. Da wir heuer bereits die Ankunft des Sinterklaas, der hier bekanntlich jedes Jahr mit dem Schiff aus Spanien anreist, wegen des heftigen Regens verpasst hatten, liessen wir uns diesen Anlass nicht nehmen. Als Gäste in diesem Land verkniffen wir uns allerdings die Frage, um wie viel die Preise in diesem Warenhaus hätten gesenkt werden können, wenn die Feier etwas bescheidener ausgefallen wäre.
Die Beleuchtung selber umfasste angeblich rund eine halbe Million Lampen.

  

Ein ausführlicher Bericht zum Start in die diesjährige Weihnachtssaison bietet die offizielle Reportage des Veranstalters.

Weil wir auf den Einbau der elektrischen Leitungen und der Wasserrohre ein paar Tage warten mussten, haben wir uns entschlossen, gleich auch das Dach des Steuerhauses zu überholen. Jeweils paarweise holten wir die Dachpaneele herunter, entfernten die Solarzellen, reinigten alles gründlich und versahen das Dach mit einem pflegeleichten, dauerhaften Akrylharz-Anstrich.
Das Steuerhaus musste dafür provisorisch, aber trotzdem wetterfest, abgedeckt werden.

  

Am Abend des ersten Adventsonntags fragten wir uns, was wohl für die Planung des nächsten Jahresprogramms vorzuziehen wäre: die allgegenwärtige Weihnachtsstimmung hier, mit dem entsprechenden Wetter oder das Strandleben im warmen Sonnenschein, bei etwas aufgesetzt wirkender Weihnachtsdekoration, wie wir es im letzten Winter auf den Philippinen erlebt hatten?

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