November 2014 |
Während der Monat Oktober vor allem geprägt war durch Rauch und
Funkenflug, die fast alle Arbeiten mit Schweissbrenner und Trennscheibe
auf der Werft
begleitet hatten, galten die stetig kühler werdenden Novembertage zunächst der Konservierung der
Innenseite der Schiffsschale und dann deren Isolation.
Diese Arbeit vermittelte uns ein gutes Gefühl und weil auch das Ergebnis
augenfällig und erfreulich war, sind wir überzeugt, damit unserem Schiff Gutes getan zu
haben. Wir hoffen, es wird uns das mit langer und möglichst wartungsarmer
Lebensdauer entschädigen. Kaum waren die letzten Pinselstriche getan, übernahm Stefan das Szepter, schleppte Sperrholzplatten, Holzlatten und Steinwolle heran und begann mit dem Aufbau des künftigen Bodens und der Isolation. Viel Aufmerksamkeit schenkten wir auch hier der Forderung, dass die Bilge in ihrem ganzen Bereich jederzeit zugänglich bleiben muss. Grosszügig wurden darum die Luken bemessen, wo der künftige Boden abgehoben werden kann. Die Tatsache, dass diesem Umstand in der Vergangenheit zu wenig Beachtung geschenkt worden war, hat uns zwei Werftbesuche innerhalb von 12 Monaten eingebracht. Auf unserem täglichen 'Arbeitsweg', während der Wartezeit an der Anlegestelle der Fähre über den Nordseekanal, hatten wir, wie bereits angesprochen, immer wieder eindrückliche Begegnungen. Diesmal hat uns dieser 'Pinocchio' mit der roten Nase beeindruckt. Ob allerdings die Brücke der finnischen Fähre tatsächlich nur deshalb so weit vorne liegt, weil der Kapitän kurzsichtig ist, das liess sich nicht mit Sicherheit ermitteln. Ein Blitzbesuch in die Schweiz, den Hansruedi zum Besuch einer Zusammenkunft seiner Maturaklasse unternahm, diente gleichzeitig dazu, endlich die Fonduegabeln zu besorgen, die wir in der Schweiz vergessen hatten. Unmittelbar nach seiner Rückkehr konnten wir darum unser erstes echtes Fondue - natürlich mit Käse aus der Schweiz - geniessen. Sogar das Wetter war passend (sprich: kalt).
Rasch machten nun die Ausbauarbeiten Fortschritt, es wurde allmählich
gemütlicher und schon ein kleiner Elektroofen zauberte eine angenehme
Temperatur in die zukünftige Stube (rechtes Bild).
Eine Warenhauskette der gehobeneren Klasse in Holland verbindet jedes Jahr
das Einschalten ihrer Weihnachtsbeleuchtung, zeitgleich in allen grösseren Städten des
Landes, mit einem Riesenspektakel. Da wir heuer bereits die Ankunft des Sinterklaas,
der hier bekanntlich jedes Jahr mit dem Schiff aus Spanien anreist, wegen
des heftigen Regens verpasst hatten,
liessen wir uns diesen Anlass nicht nehmen. Als Gäste in diesem Land
verkniffen wir uns allerdings die Frage, um wie viel die Preise in diesem
Warenhaus hätten gesenkt werden können, wenn die Feier etwas bescheidener
ausgefallen wäre. Ein ausführlicher Bericht zum Start in die diesjährige Weihnachtssaison bietet die offizielle Reportage des Veranstalters.
Weil wir auf den Einbau der elektrischen Leitungen und der Wasserrohre ein paar
Tage warten mussten, haben wir uns entschlossen, gleich auch das Dach des
Steuerhauses zu überholen. Jeweils paarweise holten wir die Dachpaneele
herunter, entfernten die Solarzellen, reinigten alles gründlich und
versahen das Dach mit einem pflegeleichten, dauerhaften Akrylharz-Anstrich. Am Abend des ersten Adventsonntags fragten wir uns, was wohl für die Planung des nächsten Jahresprogramms vorzuziehen wäre: die allgegenwärtige Weihnachtsstimmung hier, mit dem entsprechenden Wetter oder das Strandleben im warmen Sonnenschein, bei etwas aufgesetzt wirkender Weihnachtsdekoration, wie wir es im letzten Winter auf den Philippinen erlebt hatten? |
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