Oktober 2013 |
Ein letzter Blick zurück auf die Zitadelle von Namur und der letzte Abschnitt unserer diesjährigen Reise begann. Immer wieder passierten wir grosse Industrieanlagen. Ein Anblick, den wir in der Schweiz in dieser Art schon lange nicht mehr kennen. Hier aber sind Schwerindustrie, riesige Recyclinganlagen aller Art und Kiesfabriken Alltag und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Unsere letzte Übernachtung war in Huy. Die mächtige Zitadelle über der Stadt hatte in ihrer Geschichte viele dunkle Zeiten erlebt. Sie diente als Festung in verschiedenen Erbfolgekriegen, als Staatsgefängnis im 19ten Jahrhundert und als Internierungs- und Deportationslager der Nazis im zweiten Weltkrieg.
Die Schleuse von Ivoz-Ramet wird zur Zeit modernisiert. Das heisst, ihre Kapazität
wird mit neuen, riesigen Becken mehr als verdoppelt. Der
Engpass im kommerziellen Frachtbetrieb verschärft sich durch die Baustelle noch
mehr.
Kurz vor Liège passierten wir die Überreste eines Dramas. Dieses
80m-Frachtschiff hatte oberhalb der letzten Brücke einen Defekt an
der Ruderanlage, rammte daher die Brückenpfeiler und stiess hier mit der Quaimauer zusammen. Dann begann es zu sinken. Erst
meinten die
Bergungsmannschaften, dass es innerhalb einer Woche möglich sein sollte,
das Schiff zu heben. Das war letzten Winter...
Gleich nach unserer Ankunft in Liège richteten wir uns am Ponton ein und wurden schon am
ersten Abend überrascht. Ein riesiger Schwarm Möven hatte das Schiff hinter
uns und das Geländer des oberhalb verlaufenden Trottoirs als Schlafplatz
auserkoren. An und für sich kein Problem, würden die herzigen Tierchen nicht
alles komplett versch.....! Zwischendurch musste natürlich (nach guter alter Tradition) lokale Back- und Braukunst probiert werden...
Irgendwie haben es unsere Pflanzenkisten in sich. Anfangs dieses Jahr
kämpften wir mit einem Entenpäärchen, jetzt entdeckten 'Prrrp's' (unser
Name für Teichhühner, denn sie rufen genau so) das Grünzeug. In
Ermangelung anderer natürlicher grüner Flecken im Hafen wurden sie
magisch angezogen. Aber zu viel frisches Grünzeug macht Durchfall. Morgens zog schon Nebel auf. Langsam wurde es also Zeit, diesem kalten Wetter zu entfliehen! Nach einem Aufenthalt in der Schweiz werden wir dann Anfang November in Richtung Asien fliegen. Bye bye Mizar, schlaf gut! Bis nächsten Frühling...
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