Mai 2018

Der Monat Mai hatte an seinem ersten Tag noch etwas Mühe, den Erwartungen gerecht zu werden, die wir alle an den Wonnemonat stellen. Das Wetter war kalt und regnerisch und wir verbrachten die meiste Zeit in der warmen Stube. Das war unsere Art, den Tag der Arbeit zu feiern. Erst am Nachmittag machten wir einen Spaziergang durch die alte Festungsstadt Meppen, fast auf der gleichen Route, auf der wir schon im April 2016 die Stadt erkundet hatten. Offenbar war auch hier die Zeit nicht stehen geblieben und wir entdeckten viel Neues. Altstadthäuser, die sich damals hinter einer Bauabsperrung versteckt hatten, erstrahlten jetzt in neuem Glanz, dafür waren andere neu eingerüstet. Es tut sich was.
Am nächsten Tag fuhren wir in knapp 2½ Stunden auf dem Dortmund-Ems-Kanal zu Tal in den Yachthafen von Haren. Der ist gut gelegen, so nahe der Stadt, dass wir es uns gut überlegen mussten, ob es sich wirklich lohnt, die Fahrräder vom Schiff zu nehmen.

Am Donnerstag besuchten uns Annette und René. Die Beiden hatten während des Winters 2015/16 von ihrer Wohnung aus unsere Mizar im Hafen von Leer immer gut im Auge behalten und waren aktiv geworden, als es notwendig war. So konnten wir während dieser Zeit im Südpazifik unbeschwert das Leben geniessen. Sie waren vor Jahren mit ihrem Schiff 'Saudade' in Deutschland unterwegs gewesen, als es noch nicht üblich war, dieses Land mit so grossen Schiffen als Sportbootkapitäne zu befahren. Sie leisteten damals Pionierarbeit auf diesem Gebiet und hatten uns darum für unsere Reise manchen guten Tipp mitgeben können. Seit unserer Wegfahrt aus Leer hatten wir uns nicht mehr gesehen (siehe April 2016). Kein Wunder, dass es jetzt derart viel zu erzählen gegeben hat, dass wir dabei ganz vergassen, ein Erinnerungsfoto zu schiessen. Sie haben inzwischen ihr Leben an Land offensichtlich sehr gut eingerichtet und sehen darum noch genau so aus, wie vor zwei Jahren! Der Schaden unserer Unterlassungssünde hält sich darum in Grenzen.

Bei schönstem Wetter setzten wir am nächsten Tag unsere Reise Richtung Holland auf dem Haren-Rütenbrock-Kanal fort. Wir haben die Niederlande und ihre Bewohner schon während verschiedenen Gelegenheiten kennen gelernt und haben darum für diesen Monat ein Titelbild gewählt, das neben den Tulpen, Klompen und Windmühlen, die wir an anderem Ort schon öfter erwähnt haben, ein weiteres typisches Klischee darstellt.

Selbst wenn wir jetzt auf einer Strecke fuhren, die wir vor einiger Zeit schon einmal befahren hatten, entdeckten wir immer wieder Neues. Von Langeweile also keine Spur. Manchmal ist es einfach der Moment, der einem Bild einen ganz besonderen Reiz verleiht.

   

Kurz vor der holländischen Grenze, vor der letzten Schleuse in Deutschland, befiel uns dann doch fast so etwas wie Wehmut. Wir hatten während der vergangenen zwei Jahre in diesem Land so viel erlebt und erfahren, dass jetzt der Abschied, etwas überraschend, gar nicht so einfach war.

  

Nach dem Haren-Rütenbrock-Kanal, wo wir, gegen Süden drehend, auf den Compascuum-Kanal einschwenkten, änderte die Landschaft allmählich. Der Kanal führt durch Gegenden, in denen während Jahrhunderten in grossem Massstab Torf abgebaut wurde. Er folgt darum über weite Bereiche den alten Torfstichen, wo bereits bei der 'Ernte' die schwere Last auf Kähnen durch die grösseren Gräben abgeführt wurde.

  

Die eigentliche Veenfahrt beginnt östlich der kleinen Stadt Emmen, im Emmer-Compascuum.

Auf der Karte wird ersichtlich, dass die Wasserwege nicht immer ganz schiffgerecht erstellt worden waren. Sie sind recht schmal, führen rechtwinklig oder gar im spitzen Winkel durch die Gegend, sind also für eilige Reisende nicht empfehlenswert. Immerhin konnten wir feststellen, dass unser Schiff, im hohen Alter von 92 Jahren, mit seinen 25m Länge und ohne Bugstrahlruder, mit den Anforderungen jederzeit gut zurecht kam.

Die Fahrt durch die renaturierte und nun weitgehend geschützte Gegend bietet immer wieder schöne oder romantische Aussichten, die zur Zeit unseres Besuches durch ein immerwährendes Konzert der verschiedensten Sing- und Wasservögel bereichert wurden.

Wie natürlich gewachsen, liegt eingebettet in diese Landschaft das Veenpark-Museum, das sich als das grösste Museum der Niederlande anpreist, was angesichts seiner grosszügigen Fläche wohl kaum zu bestreiten ist. Es stellt eine Art Ballenberg-Museum dar (Das ist ein lebendiges Museum mit vielen originalen alten Schweizer Häusern, für altes Handwerk und zeitgenössische Lebensweisen bei Brienz im Berner Oberland CH) und transportiert seine Besucher mit einer alten Dampfbahn, welche noch fleissig Torf an die Sammelstelle gefahren hatte. Die kleine Schleuse beim Ausgang des Geländes besticht sicher nicht durch ihren Hub, der kaum mehr als 20 cm beträgt, stellt aber durch ihre Breite von von lediglich 4.80m die absolute Grenze für die Breite der Schiffe dar, die hier Durchlass begehren wollen.
(Da wir durch unsere grosszügig verschenkte Woche bei der Schleuse Bevergern - siehe Bericht vom letzten Monat - und der langen Reise, die vor uns liegt, nicht mehr über allzu viel Zeitreserve verfügten, verzichteten wir im jetzigen Zeitpunkt auf einen Besuch.)

  

Durch den erst in den letzten Jahren erstellten Koning Willem Alexander Kanaal und die wahrlich königlich ausgestaltete Koppel-Schleuse war dieses Gebiet für die Sportschifffahrt erst wieder erschlossen worden. Die Schleuse ist beeindruckend, geht über zwei Stufen und glänzt durch eine spezielle Architektur. Kennern der Szene kommen bestimmt Erinnerungen an die berühmte Schleuse bei St.Symphorien im Burgund. Ob hier wohl der selbe Architekt am Werk war? (Siehe Februar 2009). Die ganze Anlage dient zunächst sicher der Ehre des jungen Königs, der sie persönlich eingeweiht hatte, erfreut aber auch die Schiffer, welchen damit ein echtes Kleinod geschenkt wurde.

Durch die Verlengte-Hoogeveensche-Vaart gelangten wir schliesslich nach Hoogeveen, wo wir bei der Durchfahrt unter der Krakeel Brücke uns die Frage stellten, ob der lokale Hochbaudirektor wohl immer noch auf freiem Fuss sei. Der Künstler muss sich dabei ins Fäustchen gelacht haben.

Die Weiterfahrt erfolgte auf dem selben Kanal, dem aber jetzt, weil offenbar früher gebaut, einfach das 'Verlengte' im Namen fehlt. Bei der Mündung in den Meppeler-Diep entschlossen wir uns jedoch kurzfristig für einen Besuch in Meppel, weil das Wetter schön war und die Stadt gemäss dem Kartenbild einen ansprechenden Eindruck machte. Im Buitenhaven von Meppel fanden wir einen komfortablen Liegeplatz unmittelbar neben der früheren Kinette, die inzwischen den Besitzer und den Namen gewechselt hat. Beim Spaziergang durch die Stadt trafen wir in einer der Grachten auf ein Schiff, das wir sofort als jenes wieder erkannten, dem wir im ersten Jahr unseres Schifferlebens auf der Saône begegnet waren. Die damaligen Besitzer hatten uns sofort gestattet, bei ihnen längsseits zu gehen und so haben wir damals eine unserer ersten Nächte in der 'Wildnis' in beruhigender Nachbarschaft verbringen dürfen (Bild links, vom Juli 2009). Dass die damaligen Schiffer (übrigens ein Schweizer Ehepaar) uns am Morgen sogar mit frischen Baguettes vom nahen 'Boulanger' überrascht hatten, machte uns alles zum unvergesslichen Erlebnis. Die Freonskip war uns schon damals aufgefallen, weil sie sich sehr viel von ihrer alten Schönheit bewahrt hatte. Sie ist nun aber in der Zwischenzeit durch Anneke und Dean derart gekonnt umgebaut worden, dass sie hier eine ganz besondere Erwähnung verdient.
(Wir möchten uns an dieser Stelle für den freundlichen Empfang und die Besichtigung bedanken!)

   

Den Meppeler-Diep hinunter ging es am nächsten Tag nach Zwartsluis, wo gerade das Nationale Schleppboot-Treffen stattfand. Rund 200 Schiffe waren gekommen.

  

Von dort an folgten wir dem Zwarte Water zu Tal bis ins Ketelmeer. Nach Südwesten abbiegend erreichten wir bei Ketelhaven die Einfahrt zu Flevoland, der jüngsten Provinz der Niederlande, die es erst seit 32 Jahren überhaupt auf dieser Erde gibt! Eine gewaltige Sturmflut und bis dahin neu entwickelte technische Möglichkeiten belebten 1916 eine jahrhundertealte Idee neu, welche die Niederländer immer wieder umgetrieben hatte. Sie hatten stets davon geträumt, der Zuiderzee weiteres wertvolles Landwirtschaftsland zu entreissen. Ein riesiger Abschlussdamm sollte das Wasser der Nordsee weit draussen aussperren und den Traum Wirklichkeit werden lassen. In den 20er-Jahren begannen konkrete Planungsarbeiten und bereits 1932 konnte der 30km lange und 90m breite Damm, der Noord Holland mit Friesland verbindet und damit die Nordbegrenzung für das Ijsselmeer schuf, eingeweiht werden. Er machte ein grosses Landgewinnungsprojekt möglich, für das von Süden her nach und nach das Wasser eingedämmt und dann der so entstehende Polder leergepumpt wurde. Stück für Stück konnte so Land für die Besiedlung freigegeben werden, bis 1968 die Entwicklung zu einem (vorläufigen) Ende kam.

Auf der 46km langen Lage Vaart durchquerten wir die auf diese Weise neu gewonnene Provinz ungefähr in ihrer Mitte, erlebten die scheinbar endlosen Ebenen und die mit gewaltigen Landwirtschaftsmaschinen GPS-gepflegten Äcker. Dazwischen teilen unzählige Reihen von in den Himmel aufragenden Windrädern die Äcker und Polder. Sie speisen ihre dem Wind entnommene Energie in Hochspannungsleitungen, von denen sie in ganz Europa verteilt wird. Zum Glück wurde rechtzeitig etwa ein Viertel des Landes ausgespart und bildet nun, rundum durch einen Zaun geschützt, ein prachtvolles Reservat für die vielen gefiederten Einwohner des Landes.

     

Bei Almere verliessen wir Flevoland und fuhren aufs Markermeer, von wo eine direkte Fahrrinne uns nach Amsterdam führte. Dabei erhielten wir einen ersten Eindruck des intensiven Berufsverkehrs, von dem wir auf den Kanälen jeweils bereits bei der Begegnung mit einem oder zwei grossen Schiffen recht viel Respekt hatten. Ein 'erster Eindruck' nur deshalb, weil weiter unten in diesem Bericht noch wesentlich mehr davon kommen wird.

Auf der Ij, nach dem Durchqueren der Oranje-Sluis, durchfuhren wir die Stadt Amsterdam. Weil der Anlegeplatz nahe dem Stadtzentrum, den wir uns im Voraus ausgesucht hatten, gar nicht mehr existiert, fuhren wir am Bahnhof vorbei ...

... weiter auf dem Nordzee-Kanaal bis nach Zaandam.
Nach einem langen Tag genossen wir dort eine ruhige Nacht.

Am nächsten Tag bereits ging die Reise weiter bis nach Haarlem. Dort war uns das Glück wieder hold und unser Liegeplatz, mitten in der Stadt, war frei. Das war auch wichtig, denn wir hatten uns mit unserem Freund Bruce verabredet, den wir vor vier Jahren beim Tauchen in West Papua (siehe Februar 2014) kennen gelernt hatten und dann später in seiner Heimatstadt Haarlem (Juli, August 2014) mehrfach besucht hatten. Beschämt müssen wir gestehen, dass wir auch diesmal vergessen haben, ein Erinnerungsbild zu schiessen. Sein toller Tulpenstrauss, den er uns mitgebracht hatte, begleitete uns während fast zwei Wochen und gewann stets an Schönheit. Ihn wenigstens haben wir festgehalten.

  

Zeitig fuhren wir am nächsten Morgen weiter. Mit den beiden Hotelschiffen, die vor allem Fahrradtouristen auf ihren Radreisen durch die blühenden Niederlande begleiten, konnten wir geschwindigkeitsmässig nicht mithalten. Zwei Tage später hatten wir sie aber wieder eingeholt. Trotzdem ein angenehmes Gefühl, dass eine Reise, die der unseren doch sehr ähnlich ist, offensichtlich mit Erfolg für Geld als Erlebnis des Jahres vermarktet werden kann. Das ist allerdings nicht weiter verwunderlich, wie es uns die verschiedenen Sehenswürdigkeiten der folgenden Tage mühelos klar machten.

Südwärts über die Spaarne fuhren wir also, zunächst mitten durch Haarlem, später weiter über den Haarlemermeerpolder und die Ringvaart. Südwestlich von Sassenheim liegt eine stark gegliederte Seenlandschaft mit einem guten halben Dutzend unterschiedlich grosser Gewässer: die Kagerplassen. Auf dem Kagerpolder waren in freier Natur, etwas auffällig zwar, einige Holzpfosten in den Boden gerammt, an denen wir unser Schiff für die Nacht festmachten. Allerdings ging es gar nicht lange, bis die 'Hafenmeisterin' mit ihrem Schlauchboot aufkreuzte und für unser Tun 1.50 Euro pro Laufmeter Schiff kassierte!

Nach dieser Nacht in der freien Natur ging es weiter über den Rijn-Schie-Kanaal nach Leidschendam, das genau so unbekannt wie sehenswert ist. Das Schleusen der Schiffe mitten im Zentrum, sowie die sich spektakulär öffnende und wieder senkende Zugbrücke begeistert die durchfahrenden Gäste genau so, wie die Bier oder Kaffee trinkenden in den Strassencafés. Darum gruppieren sich diese regelmässig um solche Brennpunkte des Ferienverkehrs. So können sich die durchfahrenden und die sitzenden Gäste bequem auch gegenseitig mustern und Gesprächsstoff gibt das auch...

  

An Den Haag führte der Kanal zwar nur am Rande vorbei. Trotzdem war es auffällig, dass im Bereich der Regierungsstadt die Villen entlang dem Wasser wesentlich grösser und die Gärten viel gepflegter waren als sonstwo. Hier ist Geld ganz offensichtlich kein Problem.

Am frühen Nachmittag fuhren wir in Delft ein.
Ein Name, der bestimmt jedem bekannt ist, wegen der blau bemalten Porzellanwaren, die hier hergestellt und verkauft werden. Dass die Stadt dies allem einem weit zurückliegenden Wirtschaftspionageskandal verdankt, wird dabei gerne verschwiegen. Damals brachten holländische Händler es fertig, den Chinesen, welche bis anhin als einzige die Produktion von Porzellan beherrschten, die bisher streng geheim gehaltenen Produktionsprozesse zu stehlen. Damit konnten sie nun die von der gehobenen Gesellschaft aller Nationen so sehr geschätzten Nippsachen selber herstellen. Als gute Geschäftsleute, die sie von jeher waren, verdienten die Holländer mit den neu erworbenen Fähigkeiten viel Geld. Und sie tun es heute noch.

In Delft parkierten wir unser Schiff mitten in der Stadt, was selbst mit einem auch noch so kleinen Auto bedeutend schwieriger gewesen wäre. So viele Leute waren unterwegs. Nicht ganz zufällig lagen wir dabei wieder unmittelbar bei den beiden oben erwähnten Hotelschiffen, fahren doch diese regelmässig alle von ihren Gästen gerne besuchten Orte ab.
Ein weiteres Mal bereuten wir den Umstand, dass wir, ganz entgegen unserer bisherigen Gewohnheiten, nicht unbeschränkt über zusätzliche Ruhetage hatten verfügen können. Aber wir waren ja für das Treffen der DBA (Dutch Barge Association) angemeldet, das auf den 24. Mai in Gent (B) geplant war.
Trotzdem machten wir zwei längere Rundgänge in der Stadt, die mit allen Attributen aufwarten kann, welche der Fremde von einer holländischen Stadt erwartet. An jeder Ecke wird die Tatsache spürbar, dass die Bewohner trotz, oder gerade wegen der Kleinheit ihres Heimatlandes, einen unzähmbaren Drang besessen hatten, die ganze Welt zu erkunden. Dank ihrem gut entwickelten Selbstbewusstsein, haben sie von allen Orten auch immer das Beste nach Hause mitgebracht. Und sie haben es verstanden, sich damit hier ein zunehmend komfortables Leben zu gestalten.
Mit Rotstift haben wir in unserer Agenda notiert, dass wir bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder in diese Stadt zurückkehren wollen, um sie ausgiebiger zu erkunden. Gezelligheid ist ein häufig gerittenes holländisches Steckenpferd und das hat zur Folge, dass hier mit einem ausgeprägten Flair zahlreiche wirklich urige Beizen entstanden, die auch immer voller Gäste sind. Dazu kommt, dass der Turm der Nieuwe Kerk am Marktplatz ausserordentlich hoch geraten ist und bis zu seiner obersten Etage bestiegen werden kann. Für uns als notorische Turmbesteiger ein Grund mehr, unseren Vorsatz auch tatsächlich einzulösen .

     

Von hier aus trennten uns nur wenige Kilometer von Rotterdam. Der Kanal führte uns mitten in die Stadt, wo er in die Nieuwe Maas mündet.
Damit waren wir nun offensichtlich ins Herz der beruflichen Binnenschifffahrt gekommen. Wie auf einem Flughafen wird der Verkehr von einer Leitstelle per Funk überwacht und präzise Anweisungen sorgen dafür, dass sich die vielen Schiffe nicht gegenseitig in die Quere kommen. Rotterdam hat den grössten Seehafen von Europa und verlässt sich darum fast unbegrenzt die Fähigkeit der Binnenschifffahrt, die angelandeten Waren feiner zu verteilen. Diese Tätigkeit schafft Arbeitsplätze und bringt Geld, was sich schon an der Skyline einfach ablesen lässt.

Für uns Binnenländer war es ein ganz besonderes Erlebnis, uns durch das Gewusel der vielen, in alle Richtungen strebenden Schiffe zu bewegen.

    

 Wir fuhren auf der Maas zu Berg und bogen nach 12km über steuerbord in die Noord ein. In diesem Moment war unsere Mizar ihrem Geburtsort so nahe, wie wohl schon viele Jahre nicht mehr. Es sind deren 92 seit sie in Nieuw Lekkerkerk, das in dem Moment nur etwa 5km zu unserer linken lag, zusammengenietet worden war. Einen kurzen, respektvollen Moment widmeten wir diesem Umstand.

In Dordrecht mündet die Noord in die Oude Maas und gleich gegenüber fanden wir im Wijnhaven eine ruhige Anlegestelle für die Nacht, was wir zu schätzen wussten, denn die Wartezeit vor der Brücke war eine extrem wackelige Angelegenheit. Seinen Namen hat der Hafen tatsächlich mit dem Weinhandel verdient, da guter Wein bekanntlich nicht in Holland wächst. Weil wir schon am Feiern waren, haben wir auch dieses Geschäft etwas beflügelt. Mit importiertem Wein!
Am nächsten Morgen erfolgte die Ausfahrt bei kräftigem Wind aus dem Hafen rückwärts, unter der Hebebrücke durch, in die stark dünende und noch stärker befahrene Maas.

  

Ein paar Kilometer die Oude Maas hinunter und wir mussten auf unserem Weg über Backbord in die Dordtsche Kil einbiegen.

Bei dieser Gelegenheit erlebten wir die bislang grösste Dichte an Schiffen um uns herum: Frachter, Tanker Containerschiffe und viele andere, die wir nicht zu bezeichnen vermögen und auch kaum erraten können, wozu sie gebraucht werden. Die Raffinerien, die über weite Strecken beide Ufer säumten, machten aber klar, dass wohl die grösste Bedeutung den Tankern zukommt, welche den Rohstoff bringen und die Endprodukte wieder wegführen, damit die Welt, die süchtig ist nach Öl, weiter leben kann.
Und dazwischen - etwa so gross - wir!

     

Und damit kam unsere Reise durchs Zeeland, dem südwestlichsten Teil der Niederlande.
Um diese Geschichte richtig zu verstehen, muss man sich vergegenwärtigen, dass das, was der Holländer Zee nennt, bei uns Meer heisst. Wenn er aber Meer sagt, meint er das, was wir mit See bezeichnen. Ein Blick auf die Karte macht damit klar, dass eine Reise durchs Zeeland mehr eine Reise übers Meer als eine durchs Land ist.

Durch die Dordtsche Kil kamen wir zügig voran. In den Büchern wurden wird gewarnt, dass die rasch und in dichter Folge vorbeifahrenden Schiffe starke Wellen erzeugen, die am Ufer reflektiert werden und dass die Fahrt entsprechend unruhig sei. Da unser Schiff, als Plattbodenschiff, fürs Rollen sehr anfällig ist, gingen wir diese Strecke mit Respekt an. Aber sei's, dass wir ständig die Riesen bestaunten, die uns entgegenkamen oder an uns vorbeiliefen, sei's, dass diese alle sehr anständig gefahren sind, wir empfanden diese Fahrt als recht angenehm. Bei Willemsdorp erreichten wir die Hollandsdiep, den ersten der vier Meeresarme, die in dieser Gegend von der Nordsee kommend, weit ins holländische Festland (sofern es das überhaupt gibt?), hineinreichen. Für etwa 14km folgten wir diesem Arm seewärts, wo wir nach backbord durch die Volkeralkschleuse in die Volkeralk einfuhren. Das ist der innere Teil des zweiten Meeresarms, der weiter draussen Grevelingenmeer genannt wird. Nach etwa sieben weiteren Kilometern Fahrt waren wir recht zufrieden, im sehr einfachen aber sicheren Hafen von Galathee einen ruhigen Platz zu finden.

Weiter ging es dann am nächsten Tag die Volkeralk hinunter und nach einer knappen halben Stunde bogen wir in den Schelde-Rijnkanaal ein. Durch diesen Kanal fahren die Schiffe mit Ziel Antwerpen, während die anderen gerade aus Richtung Meer fahren. Er ist deutlich enger und damit machen hier die grossen Schiffe noch mehr Eindruck. Wahrscheinlich hatten wir uns schon etwa daran gewöhnt, aber wir empfanden sie nicht mehr als bedrohlich. An seinem Ende, kurz nach der Gemeinde Tholen, biegt die Route nach rechts zu einer Schleuse weg, die mit 36m Länge klein und damit nur für die Pleziervart, wie die Holländer uns nennen, geeignet ist. Vor dieser Schleuse wollten wir eigentlich die Nacht verbringen, doch der Schleusenwärter hatte kein Einsehen und schickte uns, obschon wir weit und breit das einzige Schiff waren, wieder zurück nach Tholen. Etwas gefrustet gehorchten wir und legten in Tholen im Hafen der Berufsfahrt, wohl etwas zum Trotz, ein ganz klein Bisschen illegal, an einem der kleineren Frachter an. Lustig wurde es erst, als der Besitzer zurückkam und sogleich unserer Lage sehr viel Verständnis entgegenbrachte, in dem er das Verhalten des Schleusenwärters mit Kopfschütteln quittierte. Das weitere Gespräch ergab dann, dass sein Schiff nur zwei Jahre jünger sei als unseres, aber auch im hohen Alter immer noch kräftig arbeiten muss. Allerdings höchstens bis zur nächsten Zertifizierung, welche dann, weil zu teuer, sein endgültiges Ende bedeuten wird.

Am nächsten Tag verlief das Schleusen dann ganz normal. Wir hingegen standen jetzt vor einem etwas grösseren Abenteuer. Vor uns lagen nämlich, die beiden Meeresarme Oosterschelde und Westerschelde, welche beide gegen die Nordsee hin offen sind und damit Gezeitengewässer. (Wir waren 2013 und 2014 schon auf der oberen Schelde gefahren und hatten bei Dendermonde, das ca 60km landeinwärts liegt, immer noch beeindruckende 5m Tidenhub angetroffen). Wir gingen diese Fahrt daher mit gehörigem Respekt an.
Mit dem abfliessenden Wasser fuhren wir, wesentlich schneller als sonst, die Oosterschelde hinunter und fühlten uns wie auf einer Überseereise. So weit war das Wasser, so fern das Land. Sehr überrascht waren wir trotzdem, als wir plötzlich eine Schule Delfine entdeckten, die etwa 100m vor uns unseren Weg kreuzten. Mindestens fünf bis sechs Tiere konnten wir ausmachen. Ein Erlebnis, das einem Schleusenschiffer wahrlich nicht jeden Tag widerfährt!

Der weiterführende Kanal bei Wermeldinge ist genauso Tidengewässer, führt aber in die andere Richtung. Wir hatten darum die Abfahrt so gewählt, dass wir bei Niedrigwasser dort ankamen und nun bequem mit dem auflaufenden Wasser den Süd-Beverland-Kanal hinauffahren konnten. Vor der Schleuse bei Hansweert legten wir für die Nacht an. Gewitzt vom Vortag, haben wir schon gar nicht um Erlaubnis gefragt, weil sonst ganz sicher wieder eine Absage resultiert hätte. Wir verbrachten eine ruhige Nacht und haben gut geschlafen.
Nun stand uns unser Gesellenstück bevor. 
Die Weiterfahrt hatten wir um 08.00 am folgenden Morgen geplant, wieder entsprechend der Tidentabelle. Als wir um sieben Uhr aber aufstanden, lag das ganze Schleusenbecken in dichtem Nebel. Unter diesen Umständen war an einen Aufbruch gar nicht zu denken. Zu gross war die Wasserfläche vor uns, zu gross der Tidenstrom. Als wir der Schleusenbehörde aber mitteilten, dass wir warten wollten, bis wir mindestens 5km Sichtweite hätten, bestand die Antwort bloss in der Frage, wo wir denn liegen. Unsere ehrliche Antwort, niemand hatte uns offenbar bisher bemerkt, brachte uns nur die Rüge ein, dass wir da überhaupt nicht liegen dürfen. Weil für eine genauere Diskussion unser Holländisch nicht ausreichte und Englisch wie Deutsch beim Beamten nicht existierten, ebbte selbst das Gespräch schnell ab und wir blieben liegen wo wir gerade waren. Zwei Stunden später war das Wetter dann deutlich besser und wir bekamen auf unsere Anfrage hin die Schleusung umgehend. Auf der anderen Seite der Schleuse empfing uns die Westerschelde in ihrer vollen Pracht und wir ritten zweitweise, praktisch im Leerlauf, mit stolzen 14km/h zu Tal. Unterwegs bekamen wir Besuch von einem Schiff der Rijkswaterstaat (eine Art Seebehörde), das einen Zodiac vorbeischickte, dessen Besatzung uns gründlich musterte und nach unserem Ziel fragte. Als wir sagten Terneuzen, waren sie zufrieden, meinten, wir sollten ein bisschen mehr rechts fahren und stoben davon. Wegen der starken Strömung, die uns nach Steuerbord trieb, hatten wir nur etwas Vorhalt genommen, um sicher nicht zu stark abgetrieben zu werden. Wir waren fast drei Stunden auf dem offenen Wasser, als der Eingang zur Schleuse Terneuzen-Ost in Sicht kam und wir uns damit beschäftigten, bei der starken Strömung die Einfahrt nicht zu verpassen.

Jetzt mussten wir nur noch hochschleusen, um aus dem Tidengewässer in den Binnenkanal Terneuzen-Gent-Kanal zu kommen, und unser Abenteuer wäre Geschichte gewesen.
Bis jetzt verlief alles so ruhig. Die Mizar am Schwimmsteg vor der Schleuse in Terneuzen.



Dass die Geschichte noch ein letztes Kapitel bekam, das verdankten wir dem Schleusenwärter dieser Schleuse. Sie ist zwar als Yachtschleuse deklariert, aber ganze 280m lang und 24m breit. Mit uns fuhr zunächst ein kleines deutsches Sportboot von etwa 12m in der Schleuse und wir wurden angewiesen, ganz nach vorne aufzuschliessen und damit einem Berufsschiff hinter uns Platz zu lassen. Noch während wir dem Frachter zuschauten, wie er ganz hinten in der Schleuse sein Anlegemanöver fertig fuhr und noch nicht festgemacht hatte, schoss plötzlich das Wasser mit einer Heftigkeit in die Schleuse, wie wir das noch nie gesehen hatten. Immerhin wurden wir etwa 5m hochgeschleust. Weil wir zuvor eine ganze halbe Stunde auf den Frachter gewartet hatten, war unser Motor abgestellt. Unser Schiff entfernte sich rasch recht unschön von der Schleusenwand und konnte erst wieder unter Kontrolle gebracht werden, nachdem wir den Motor gestartet hatten und kräftig in die Spring fuhren. An ein Umsetzen der Leinen war unter diesen Umständen nicht zu denken. Das Sportboot hatte sich losgerissen und trieb unkontrolliert im Schleusenbecken, das kochte, wie ein Suppentopf. Wir hatten am Funk eine Unterbrechung der Schleusung verlangt, aber ohne jeden Erfolg. Als alles vorbei war, das Sportboot hatte kleinere Schäden erlitten, amüsierten sich Schleusenwärter und Frachterkapitän darüber, ob sie wohl besser den Seerettungsdienst hätten rufen sollen. In den neun Jahren, während denen wir unterwegs sind, hatten wir noch nie etwas ähnliches gesehen. Leicht hätte die Situation gefährlich werden können.
Uns eine Lehre: expect the unexpected!

Nun lagen noch etwa 32km Fahrt vor uns bis zu unserem vorläufigen Ziel, dem Hafen Portus Ganda in Gent. Hier war fürs nächste Wochenende das Treffen der DBA geplant, zu dem etwa 20 Schiffe kommen sollten. Weil wir noch etwas Zeit hatten, verbrachten wir eine Nacht auf etwa halbem Weg, im Sas van Gent, einem Kanalstück, das gemäss einer Gedenktafel 1547gegraben worden war, auf den Befehl vom 26. Mai 1547 durch Kaiser Karl V! Gelebte Geschichte.

Trotz der langen Reise, die jetzt hinter uns lag, kamen wir pünktlich in Gent an. Wir waren sogar noch etwas zu früh und so fanden wir erst wenige Teilnehmer, die vor uns eingetroffen waren. Es gab darum noch reichlich Platz für uns und wir freuten uns auf die kommenden Tage. Das Wetter war schön und alle Leute in bester Laune. Einem gemütlichen Treffen stand nichts mehr im Wege.

Drei Tage später sah das Bild schon ganz anders aus: der Hafen war voll und hätten noch weitere grössere Schiffe kommen wollen, wäre der Platz knapp gewesen. Die beflaggten Schiffe wurden zum Blickfang im ohnehin schon attraktiven Hafen und selbst die Zeitungen berichteten über unsere Zusammenkunft.

   

Zu unserer ganz speziellen Freude und mit viel Dankbarkeit erblickten wir unter den Besuchern auch Tam und Di. Sie gehören zum Urgestein der DBA, waren die Beiden doch schon in recht jungen Jahren zusammen mit verschiedenen Schiffen berufsmässig unterwegs. Während vielen Jahren transportierten sie um London herum, vorwiegend auf der Themse, Getreide, Kohle, Holz und Steine und alles was London in jener Zeit eben so brauchte. Sie haben sämtliche Höhen und Tiefen der Binnenschifffahrt miterlebt und immer aktiv für deren Erhalt gekämpft. Die Familie hat vom Ertrag ihrer Arbeit gelebt und ihre zwei Söhne sind auf dem Schiff gross geworden. Nach der Pensionierung hatten sie ein Schiff gekauft, das so ziemlich genau unserer Mizar entsprach und während vielen Jahren angehende Hobby-Schleusenschiffer ausgebildet, damit diese bei ihrer Leidenschaft viel Freude erfahren dürfen und möglichst keine Unfälle erleben müssen. Vor zwei Jahren haben sie ihr Schiff verkauft und ihren Wohnsitz aufs Land verlegt.

Lange bevor wir selber Schiffbesitzer wurden, haben sie auch uns anlässlich eines Kurses in kurzer Zeit sehr viel beigebracht und einprägsame Ratschläge mitgegeben, die uns noch heute zuverlässig in den entsprechenden Situationen vor Augen stehen. Viele ihrer Überlegungen haben uns auch geholfen, beim Schiffkauf selber keine groben Fehler zu machen. Weil ihr Unterricht auf vielen Jahren aktiver Tätigkeit als Schiffer ruhte, war er immer praxisgerecht und äusserst kompetent. Es war darum ein besonderes Erlebnis, sie nach so vielen Jahren wieder zu treffen und wir können mit gutem Gewissen sagen, dass es auch für sie befriedigend gewesen ist, zu sehen, dass ihre Mühe damals nicht vergeblich gewesen war.

Gent ist eine äusserst lebendige Stadt. Entsprechend lebendig ist auch ihre Geschichte. Die DBA hat eine Führung organisiert, die uns, aufgeteilt in mehrere kleinere Gruppen, die Eigenheiten der Stadt näherbringen sollte. Vielleicht hatten wir in unserer Gruppe besonderes Glück, denn unsere Führerin hatte es verstanden, in unterhaltsamer, lebendiger Art auf die Eigenart ihrer Heimatstadt hinzuweisen. Um das Jahr 600 n.Ch. ist sie beim Zusammenfluss der Leie mit der Schelde gegründet worden. Für den Aufbau der Stadt hatte die Binnenschifffahrt, wie bei vielen anderen Städten auch, einen ganz bedeutenden Beitrag geleistet. Zusätzlich zeigte die Entwicklung der Stadt immer dann einen besonders erfolgreichen Verlauf, wenn darüberhinaus ein zuverlässiger Zugang zum Meer bestand. Immer wieder wurden um die Herrschaft über die Wasserwege Kriege geführt und dazwischen weitere Ausbauprojekte unternommen. Selbst heute noch wird, im Wissen um die Bedeutung einer zuverlässigen Anbindung ans Meer, durch den ständigen Ausbau des Terneuzen-Gent-Kanals an der Zukunft der Stadt und ihrer Umgebung gearbeitet. So können hochseegängige Schiffe bis in die Hafenbecken gelangen, die unmittelbar am Stadtrand liegen.

  

Unsere Zusammenkunft diente neben dem Erfahrungsaustausch vor allem auch dem kameradschaftlichen Kontakt unter den Schiffern. Interessierten, welche meist als Gäste angereist waren, wurde die Gelegenheit geboten, verschiedene Schiffe zu besuchen und so ihre Vor- und Nachteile kennen zu lernen. Immer wieder mussten bei dieser Gelegenheit die Erlebnisse erzählt werden, welche eben nur durch die langsame Reise auf dem Wasser erlebbar sind, weil hier Eile im Grunde gar nicht möglich ist.

Bei einem Besuch in der Brauerei Gentse Gruut wurden wir in die besondere Art eingeführt, in der hier Bier gebraut wird. Im Gegensatz zu den meisten bekannten Marken wird hier kein Hopfen verwendet. An seiner Stelle werden der Maische verschiedenste Kräuter beigemischt, die dem Gerstensaft eine belebende Wirkung verleihen sollen. Der Vertreter der Brauerei betonte, dass in früheren Jahren insbesondere die Kirche darauf bestanden hatte, dass für die Bierherstellung der beruhigende Hopfen verwendet wird, da etwas benebelte Leute leichter zu führen seien und dabei weniger zu dummen Gedanken neigten. Wie weit diese Auslegung den Tatsachen entspricht, konnte an dieser Stelle nicht überprüft werden. Die verschiedenen 'künstlerischen' Darstellungen, welche erst im Spiegelbild am Glas oder in verzerrenden Spiegeln an den Wänden ihre wahre Aussage preisgaben, könnten darauf hinweisen, dass man über die einschränkenden Ansichten der Geistlichkeit schon damals nicht besonders erbaut war. Die Bedeutung des Bieres zu dieser Zeit kann man jedoch nur verstehen, wenn man bedenkt, dass einigermassen unbedenklich trinkbares Wasser damals nicht zur Verfügung stand. So wurde selbst den Kindern Bier zu trinken gegeben, weil sein Alkoholgehalt mithalf, einige der möglicherweise krankmachenden Keime rechtzeitig abzutöten.

Der Dienstag war Abreisetag. Nach und nach verabschiedeten sich die Schiffe und fuhren in die verschiedensten Richtungen davon. Wir hatten uns entschieden, noch einen oder zwei Tage zu bleiben, denn die Stadt hat so vieles zu bieten, dass es schade wäre, diese Gelegenheit nicht ausgiebiger zu nutzen.
Wir waren mit unserem Schiff früher schon zwei Mal für einige Zeit in Gent und hatten jeweils unsere Eindrücke beschrieben. Darum verzichten wir dieses Mal auf eine weitere Schilderung der Sehenswürdigkeiten und verweisen auf die entsprechenden Einträge (siehe Juli 2013 und Juni 2014).

Eine einzige Ausnahme sei jedoch gestattet. Die Begegnung mit dem eingewachsenen Fahrrad hat uns klar gemacht, dass hier die Uhren anders laufen und wir haben uns gefragt, ob das Kind, das auf dem Kindersitz gesessen hatte, inzwischen wohl schon längst im Berufsleben steht. Ein winzig kleines Beispiel dafür, dass hier die Vergangenheit immer noch lebendig ist.

Monat Mai 2018:
- 80 h 15'
- 30 Schleusen
- 86 Brücken
- 459 km


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