November 2012

Nach einem kurzen Aufenthalt in der Schweiz haben wir auf Anfang Monat unser Winter-Zuhause in Amsterdam bezogen. Hier wohnen wir an der Prinsengracht, in einem echten Grachtenhaus mit engen, steilen Treppen und grossartiger Aussicht. Vor allem die gekonnten Manöver der Ausflugsschiffe in der engen Kanalkreuzung gleich vor dem Haus hatten es Matz angetan. Die ersten Tage konnte man sie kaum vom Fenster wegbringen!

  

Verzugslos begannen wir mit unseren Erkundungen in der Umgebung.

  

Die Kunst der 'Gezelligheid' (ein äusserst vielseitiger holländischer Ausdruck) wurde hier ohne Worte optimiert:

Typische Grachtenhäuser an der Kreuzung von Prinsen- und Brouwersgracht. (Das Schiff im Vordergrund heisst sinnigerweise darum auch 'Prins&Brouwer')

Der Ausblick abends von unserem Wohnzimmer.

Der Begijnhof, ein etwas versteckt liegender Hof inmitten des Konsumtrubels der Altstadt, war Wohn- und Wirk-Ort der Begijnen, einer katholischen Gemeinschaft unverheirateter Frauen. Wie ein Nonnenorden organisiert, lebten sie hier ein klösterliches Leben, ohne aber ein Gelübde abzulegen. Vor allem kümmerten sie sich um alte oder mittellose Menschen, die hier eine Nachtstatt und Essen bekamen.

  

Innerhalb des Begijnhofs befindet sich auch eines der beiden letzten Holzhäuser von Amsterdam. Das 'Houten Huis' wurde um 1465 erbaut.

Am 18. November kam Sinterklaas mit seinem Knecht, dem 'zwarte Piet', in Amsterdam an. Wegen der überbordenden Arbeit, die ihm bevorsteht, hatte er sich offenbar ein ganzes Heer von Knechten zugelegt. Nach seiner langen Reise mit dem Dampfschiff, von Spanien herkommend, wurde er bei der Einfahrt in Amsterdam von einer unüberschaubaren Menge erwartungsvoller Kinder und jubelnder Erwachsener begrüsst.
Natürlich mussten auch wir hier mit dabei sein.
Letztes Jahr hatten wir ihn ja nur durch Zufall während einer Rundfahrt durch die Grachten auf der Amstel getroffen.

  

Und für alle, die das Foto oben 'in Bewegung' sehen wollen:

Da wir ja planen, ein paar wohnliche Verbesserungen an unserer Mizar vorzunehmen, haben wir gegen Ende des Monats ein Auto gemietet und  ein paar Werften abgeklappert, die für diese Arbeiten in Frage kommen könnten. Auf dem Weg nach Friesland gab es natürlich den obligaten Stopp (und den koffie verkeert) beim Monument auf dem Afsluitdijk. Diese Aussichtsplattform befindet sich etwa in der Mitte des eindrucksvollen 32km langen künstlichen Deichs, der das Watten- vom Ijsselmeer trennt.

  

Und da wir ja schon im holländischen Friesland waren, lag der Sprung ins deutsche Ostfriesland nahe. Dort, in Leer, einer lebhaften und trotzdem gemütlichen Stadt, haben Annette und René mit ihrer Saudade seit mehreren Jahren ihr Winterquartier. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend bei ihnen auf dem Schiff und genossen dabei ein gutes Raclette. Aus bislang Bekannten wurden so rasch Freunde. An Gesprächsstoff hat es jedenfalls nicht gemangelt.

  

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