November 2011

In der ersten Novemberwoche trafen wir all die nötigen Vorbereitungen für den kommenden Winter. Wir werden wiederum an die Wärme ziehen, diesmal aber in die andere Richtung, nach Amerika. Daher mussten nochmals alle Reiseunterlagen akribisch durchgesehen und abgehakt werden. Die Amerikaner verstehen zur Zeit ja überhaupt keinen Spass bei Fremden, die in ihr Land wollen...

Am Ende der Woche winterten wir die Mizar wieder mal ein. Tags darauf fuhren wir mit voll beladenem Smart in die Schweiz. Allerdings hielten wir es dort auch nicht allzu lange aus. Es stand auch noch eine Reise nach Holland auf dem Programm!

Die ersten drei Tage verbrachten wir bei Heinz und Bernadette. Wir hatten sie vor ein paar Jahren in St.Symphorien kennen gelernt, weil sie damals auf der Suche nach ihrem Wunsch-Schiff waren. Als sie kurz darauf sie die 'Dagens 2' fanden, einen neu gebauten Luxmotor, war es um sie geschehen.
Es war abgemacht, dass wir sie an ihrem Winterplatz treffen und dass wir gemeinsam von dort aus einen Tagesausflug nach Rotterdam machen würden. Aber wie es eben beim Schifferleben immer so ist, kommt es anders als geplant. Sie lagen wegen eines Wasserpumpenproblems bei einer Werft in der Nähe von Alphen a/d Rijn. Programmänderung: wir fahren mit dem Bus dorthin und dann geht es mit dem Auto nach Rotterdam.

  

Rotterdam wurde im zweiten Weltkrieg total zerbombt und hat daher keine Altstadt mit typisch holländischen Ziegelhäuschen . Dafür hypermoderne Bauten und architektonische Kuriositäten.

  

Am Mittwoch waren die Ameisen unter dem Füdli von Bernadette dann so gross, dass es kein Halten mehr gab. Es musste an den Winterplatz zurückgefahren werden. Zum unserem Glück, denn so kamen wir in den Genuss einer Schifffahrt in uns noch unbekannten Gewässern.

Sie führte uns durchs flache Land, an malerischen Bauernhöfen und Windmühlen vorbei, in Richtung Amsterdam. Keine Schleusen, dafür jede Menge Brücken, die angehoben werden mussten, damit wir durchfahren konnten. Sogar der Verkehr auf einer Autobahn kam so zum Stillstand! (Da hatte uns allerdings ein grosser Frachter geholfen, dessen Priorität wir gleich mit ausnützen konnten und darum nicht warten mussten)

     

Es war eine grossartige Fahrt mit einem wunderkitschigen Sonnenuntergang zum Abschluss. Wie bestellt!
Nochmals vielen Dank für die Gastfreundschaft!

  

Amsterdam empfing uns dann mit feucht-grauem Wetter und Nebel am Morgen. Aber das hielt uns nicht davon ab, den Grachten entlang zu spazieren und die Wohnschiffe dort genauestens zu inspizieren!

  

Der Samichlaus heisst in Holland Sinterklaas und kommt auch nicht mit Schmutzli und Esel aus dem tiefen Wald, sondern (natürlich) per Schiff und Mohrenbegleitung, dem 'zwarte Piet', aus Spanien! Ein farbiges Spektakel!

Und da war noch eine wichtige Sache, die wir in Amsterdam zu erledigen hatten. Hansruedi hatte vor Jahren auf dem Flohmarkt eine Glaskugel bestaunt, war immer wieder um den Stand getigert, hatte sie dann aber doch nicht gekauft. Irgendwie war die Sache damit aber nicht erledigt. Darum mussten wir jetzt nochmals diesen Stand suchen. Fast könnte fast meinen, sie hätte auf uns gewartet. Jetzt steht sie bei uns!

  

Es war definitiv Winter! Amsterdam mal ganz anders; kalt aber immer noch äusserst sympathisch!

     

Ein Besuch im Katten Kabinet, einem 'Museum' nur über Katzen durfte nicht fehlen.

Der Nebel wurde immer stärker. Die Magere Brug, die berühmte Brücke von Amsterdam ist kaum mehr auszumachen.

  

Daher zogen wir uns an die Wärme zurück und tankten mit einem Glas Wein und 'oude Kaas' wieder Energie für die kommenden Streifzüge.

  

Beim Einnachten im Nebel bekommt alles eine magische Stimmung. Wunderbar!

  

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