April 2010 |
Über die Wintermonate waren wir ständig am Räumen, Kisten packen, Einlagern und Entscheiden, was entsorgt werden kann und was wir behalten wollen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe! Vor allem entdeckte man / frau so Vieles, von dem man / frau gar nicht mehr wusste, dass es überhaupt da war!
Nach einer abenteuerlichen Packübung in Sachen "wie viel hat in einem VW
Passat Platz ?", kamen wir wieder einmal in Toul an und hievten alles auf
die Mizar. Bald sah man überall nur noch Bananenschachteln, allgemeines
Durcheinander, Migrossäcke und noch mehr Migrossäcke. (Die sind übrigens
das Genialste, das es gibt! Strapazierfähig, überall reinquetschbar und
x-mal wiederverwendbar. Aber das muss man SchweizerInnen ja nicht
erklären...) Gleichzeitig war es kalt (a....kalt, um Klartext zu reden) und es regnete teilweise in Strömen. Unsere Heizung konnte diesen Monat wirklich beweisen, was in ihr steckt!
Diese wettermässige Konstellation erforderte eine kurze Programmänderung.
Die vorher traditionell mit Pflänzchen gefärbten Ostereier mussten wohl
oder übel in der guten Stube versteckt werden. Eigentlich eine leichte
Übung, könnte man meinen..., wir haben dabei einige Winkel unseres
Schiffes gefunden und erforscht, die wir vorher gar noch nicht gekannt
hatten!
Leider konnte aber nicht immer nur dem Nichtstun gefrönt werden. Um
ehrlich zu sein, mussten wir Erholungsstunden bewusst planen, da alles nur
so nach Arbeit schrie. (Seither sind drei Wochen vergangen und wir haben heute endlich eine bekommen, die richtig zu sein scheint. Nur noch einbauen müssen wir sie.) Aber es gab auch ganz sportliche Zeiten: hier ist Matz beim Yogatraining in der hinteren Bilge. Was sie da macht, ist eine längere technische Beschreibung mit vielen "*/&*+*&ç"-Wörtern. Also lassen wir das lieber. Zur Zeit sind doch noch einige Berufsschiffe unterwegs. Immer wieder ein imposantes Schauspiel, wie sie sich durch die Schleusen quetschen!
Es ist Frühling geworden. Doch noch. Die Idee ist immer noch, dass wir wie geplant Ende April loslegen können. Wenn sich uns nicht noch unerwartete Ereignisse in den Weg werfen! Mit unseren 'Mitbewohnern' der Schiffe in der Lorraine Marine verbringen wir einen super Barbecue-Nachmittag-Abend. Wieder einmal erleben wir die Boots-Community in ihrer ganzen Herzlichkeit. Und endlich ist es soweit! Wir fahren los, in Richtung Norden auf dem Canal del'Est, dann auf dem Canal de la Meuse. Das Kalkwerk ist leider immer noch da, verstaubt die ganze Gegend und macht das Atmen schwer. Was für eine unglaubliche Sache! Aber ansonsten gleiten wir durch Felder gelb von 'Chrottepösche' (Matz' Dialekt) und noch mehr 'Weiefäcke' (Hansruedis Dialekt). Oder Hochdeutsch gesagt: Löwenzahn. Und wie waren wir erstaunt, als uns ein Mitglied des Bundesrats (Micheline Calmy Ray) am Kanalrand besuchte!
In St.Mihiel konnte das erste Mal die Terrasse für den Znacht eingeweiht
werden. Was für ein Gefühl!
In den nächsten beiden Tagen fuhren wir nach Verdun, wo wir unsere Reise
nach Norden im letzten Jahr abgebrochen hatten und legten am gleichen Quai
an.
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